Carmen hat vor einigen Monaten beschlossen, als Hikikomori zu leben. Der Egersdörfer hat zuerst geglaubt, dass sie sich einen schlimmen Schnupfen zugezogen habe, weil er wieder nur halb zugehört hat. Aber es handelt sich hier weder um eine Infektionskrankheit, noch um eine Methode, Selbstmord zu begehen, indem man sich einen Dolch in den Bauch steckt. Als Hikikomori werden in Japan Menschen bezeichnet, die sich nahezu komplett von der Welt abwenden und als Einsiedler nur noch in den eigenen vier Wänden existieren. Höchstwahrscheinlich ist der Egersdörfer daran schuld, dass es mit der Carmen soweit gekommen ist. Auch dem Nachbarn Rene Eichhorn hat der Egersdörfer so schwer zugesetzt, dass dieser sich in therapeutische Behandlung begeben musste. Absicht war das natürlich keine. Aber der Egersdörfer wäre nicht der Egersdörfer, wenn er die neuen Lebensumstände nicht humorvoll für sich nutzen könnte.
Gemeinsam tanzen der cholerische Egers, der quietschvergnügte Nachbar und die bibelfeste Carmen auf einem Minenfeld des schwarzen Humors. Der Zuschauer erlebt an diesem Abend unter anderem eine lustige Teufelsaustreibung, feministischen Biedermeier, brandaktuelle Witze über Testosteron und einen Blick hinter die Kulissen von reichlich übergeschnappten Food-Bloggern.
Von und mit: Matthias Egersdörfer, Andy Maurice Mueller und Claudia Schulz
Kamera/Schnitt: Martin Fürbringer
Regie: André Studt
Fotos: Stephan Minx