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Theater

Gardi Hutter

Gaia Gaudi

Glücklicherweise sterben wir. Es herrschte sonst ein wüstes Gedränge auf Erden. Nirgendwo freie Sitzplätze! Und die Theaterplätze für heute Abend hätten Sie wohl schon vor Jahren reservieren müssen.

Der Tod schafft Raum für nachfolgende Generationen - und ermöglicht so Verlebendigung.
Gardi Hutter, alias Hanna, hat Übung im Sterben. In bisher acht Stücken war sie am Schluss sieben Mal tot. Der «clowneske Tod» erlaubt das Lachen über das Schreckliche - das ursprüngliche Lachen, vom Menschen erfunden, um sich mit dem unabwendbaren eigenen Ende auszusöhnen.

In GAIA GAUDI ist Hanna von allem Anfang an tot. Das Publikum versteht sofort, Hanna nicht. Von so was Unwichtigem lässt sie sich nicht aufhalten. Es heisst, die Seele eines Verstorbenen bleibe noch eine Weile im Raum. Hannas Seele flattert so ungetrübt, dass der Körper sie genervt packt und hinüber bugsiert: er hört das Rumoren der nächsten Generation.

Der Tod ist wie jeder Schlusspunkt auch immer ein Anfang, und in diesem Sinne ein Übergang: für Gläubige in eine andere Welt, für Wissenschaftler in einen anderen Zustand und für Theaterleute in eine andere Phantasie.

In GAIA GAUDI geht es um Wurzeln und Flügel. Um Beständigkeit und Erneuerung. Um den grossen Strom von Generationen, die stetig das Leben weitergeben – und sich ab und zu auch auf die Köpfe hauen.

Diese Geschichte wird von einer Clownerin, einer Sängerin, einer Tänzerin und einem Perkussionisten erzählt - Überraschungen sind unausweichlich. So wie im wahren Leben.

Fotos: Luise Illigen, Hajo Schueler (Pressebild 2)

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